Grünholzbau – was ist das?
Grünholz bezeichnet frisch geschlagenes und daher sehr weiches Holz. Das noch im Saft stehende Holz lässt sich leichter sägen, spalten und drechseln. Mit Hilfe traditioneller Techniken und weniger Werkzeuge kann man frisches Holz in Möbelstücke wie Stühle und Bänke oder auch in nützliche Gerätschaften verwandeln.
Wichtige Arbeitsmittel für die Verarbeitung von Frischholz sind die Wippdrehbank und das Hobelpferd. In unserem Workshop werden wir in zwei kleinen Gruppen je eines der beiden Arbeitsgeräte bauen.
Das Hobelpferd ist eine mit der Werkbank verwandte Einspannvorrichtung, bei der das Werkstück mithilfe der Füße schnell umgespannt werden kann. Mit Ziehmesser und Schabhobel lassen sich Grünholzwerkstücke auf dem Hobelpferd schnell in Form bringen. Zur Herstellung des Hobelpferdes werden traditionelle Grünholzbautechniken angewandt.
Die Wippdrehbank ist eine fußbetriebene Drechselbank, bei der eine um das Werkstück gewickelte Schnur bewirkt, dass sich das Werkstück beim Treten vor- und zurückdreht. Eine Wippdrehbank steht uns während des Workshops zur Verfügung. Sie wird zur Herstellung des Hobelpferds gebraucht. Beim Bau der Wippdrehbank werden getrocknete Hölzer mit einfachen Tischlerverfahren bearbeitet. Diese Gruppe wird von einer Tischlerin unterstützt.
Die Arbeitsgeräte bleiben zur weiteren Verwendung in der Werkstatt. Workshops zum Bau von einfachen Möbelstücken aus Grünholz sollen folgen.
Wer im Voraus mehr über die Techniken und Möglichkeiten des Grünholzbaus wissen will, findet weitere Informationen z.B. unter http://www.gruenholz.info und http://www.wippdrehbank.de.
Warum nur für Frauen*?
Frauen* kommen aus Sozialisationsgründen in der Wissensaneignung auf handwerklichem Gebiet oft zu kurz. In Projekten und Bauwochen gelingt spannungsfreies Lernen aufgrund von Effizienzdruck oft nicht, und geschlechtsspezifische Rollen werden trotz guten Willens reproduziert. Wir wollen gleichberechtigte Lernsituationen schaffen, die es uns ermöglichen, unseren handwerklichen Erfahrungsschatz in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre zu erweitern, geschlechtsspezifische Verhaltensweisen zu reflektieren und uns davon zu befreien.
*Mit „Frauen“ meinen wir alle, die sich angesprochen fühlen – unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht.
Und wer sind wir?
Wir sind eine Handvoll junger Frauen, die Begeisterung gefunden hat an traditioneller Holzverarbeitung und deshalb Workshops organisiert, in denen wir die Techniken lernen und weitergeben. Inspiriert wurden wir durch das Bildungsnetzwerk „Travelling School of Life“. Das Netzwerk ermöglicht die Vernetzung von Menschen, die selbstbestimmt und lebenslang lernen möchten. Vor diesem Hintergrund kann im Workshop statt reiner Wissensvermittlung ein lebendiger Austausch von Wissen und Fähigkeiten erfahren werden. Weitere Workshops sind in Planung.
Mehr Infos unter: http://www.coforum.de/?spalthammer
Zeiten
- Freitag, 10.06., bis 14:00 Uhr Anreise, 15:00 Uhr Beginn
- Dienstag, 14.06., 14:00 Uhr Abschluss, Aufräumen, Abreise
Kosten
- Beitrag zu Honorar und Werkstattmiete nach Selbsteinschätzung ca. 20 bis 80 Euro
- Unterkunft im Matratzenlager ca. 20 Euro, im separaten Zimmer ca. 40 Euro
- Essen ca. 20 Euro. Wir kochen gemeinsam.
- Am Geld sollte eine Teilnahme nicht scheitern, wenn Ihr uns vorher ein Zeichen gebt!
Anmeldung bis 03.06. unter spalthammer@riseup.net
Auch Kinder sind willkommen. Eine Kinderbetreuung können wir organisieren, wenn Ihr uns rechtzeitig Bescheid gebt.
Wir freuen uns auf ein gemeinsames Werkeln! – das Orga-Team